Ich muss da leider auch sagen, dass die Probleme bei den meisten Hausgemacht sind. Ich stand bereits auf allen Seiten. Meine erste Domain und meinen ersten Webspace habe ich auch geschenkt/gesponsort bekommen und war damals, vor über zehn Jahren, sehr froh und dankbar. Später haben wir über viele Jahre ein Sponsoring für Teamspeak 2 Server mit der nicht mehr existierenden NPO betrieben. Dabei ging es uns aber immer hauptsächlich um das Projekt, den Spaß und das, was wir dabei gelernt haben. Einige Jahre später habe ich noch einmal Domains und Webspace vergeben. Allerdings mit dem Hintergedanken damit die Bekanntheit eines Projekts zu steigern. Jedoch habe ich schnell gemerkt, das damals wie heute einige Leistungen einfach nicht mehr wertgeschätzt werden.
Für die meisten ist jedoch die Gegenleistung das große Problem. Ihr wollt einen langen Bewerbungstext oder sogar eine ganze Mappe voll von Informationen? Wozu? Davon habt ihr als Anbieter nichts. Auch das verlinken von irgendwelchen 0815 Projekten oder deren Verlinkung zu euch bringt kaum etwas. Auch sind entsprechende Foren heute nahezu Tot, dass war damals noch anders. Früher hat das Vergeben von Produkten, um hier oder in ähnlichen Foren mit den Beiträgen für Aufmerksamkeit zu sorgen Sinn gemacht.
Damit komme ich auch zu meiner letzten Erfahrung. Am Anfang des Jahres habe ich für einen mittelgroßen Anbieter die Vergabe von Sponsoring im Rahmen einer Kampagne übernommen. Das schöne bei einer solchen Kampagne sind natürlich das feste Budget für Marketing, die feste Anzahl an Leistungen die der Anbieter vergeben wollte und die Trennung vom eigentlichem Kerngeschäft. Aber auch für die Teilnehmer waren von Beginn an feste Regeln vereinbart. Eine kurze Bewerbung, bei der die wichtigsten Kennzahlen im Mittelpunkt standen (Anzahl der Besucher, Anzahl der Abonnenten, ...). Projekte die sich noch in der Planung befanden wurden von Beginn an ausgeschlossen. Ansonsten wurde ein Großteil der Leistungen an größere Projekt vergeben. Diese haben sich aber nicht beworben, sondern wurden von uns angeschrieben.
Der Kunde war am Ende sehr zufrieden und es gab auch nur ein Projekt bei dem es nicht wie gewünscht lief. Ansonsten sind wir aktuell dabei über das kommende Jahr zu verhandeln. Dann soll es aber weniger um Sponsorenverträge gehen, und mehr um Startups.
Auch wenn nicht jeder gleich so viel Budget in die Hand nehmen will, kann ich doch jedem Anbieter nur empfehlen, vorab über seine Ansprüche nachzudenken. Insbesondere einmal über einen möglichen RoI (return of Investment) nachdenken. Wie viele Kunden muss ich über den Kunden gewinnen um dieses finanzieren zu können und ab wie viel mache ich mit meinem Sponsoring Gewinn?
*Hust* Kann auch gerne als Consult oder Dienstleister angesprochen werden. ;).